Allgemeine Regeln für die Gruppenarbeit
Vertraulichkeit
– Alles, was bei einem Treffen gesagt wird, bleibt in der Gruppe. Jede/r verpflichtet sich, insoweit Stillschweigen gegenüber Dritten zu wahren.
– Begegnet man einem Gruppenmitglied außerhalb der Gruppe, wahrt man dessen Anonymität gegenüber Dritten: So könnte man z. B. sagen, dass man diese Person aus einer „Freizeitgruppe“ oder von einem „Stammtisch“ kennt.
– An den Treffen können nur Gruppenmitglieder teilnehmen (nicht z. B. Besuch, auch wenn diese Person das gleiche Problem hat).
– Personen, die an einer Gruppenteilnahme interessiert sind, werden – falls Platz in der Gruppe ist – zunächst bei einem Einzeltreffen informiert.
Verbindlichkeit
– Gruppenarbeit lebt von Verbindlichkeit.
– Bei Verhinderung bitte Bescheid geben:
oder 0931/68086585 (Max) oder 01575 8249689,
das erleichtert die Organisation.
Zeit
– Achtet auf Pünktlichkeit und nehmt die Zeit der anderen ernst.
– Lasst andere auch zu Wort kommen.
Störungen während des Treffens (z. B. Meinungsverschiedenheiten) haben stets Vorrang; sie werden möglichst gleich besprochen oder es wird ein zeitnaher Termin für ein Gespräch vereinbart.
Gesprächsregeln
Nur eine Person spricht !
– Auch leise Zweiergespräche stören.
– Pflegt einen achtsamen Umgang miteinander.
– Lasst andere ausreden.
Eigenverantwortung
– Jede/r bestimmt selbst, was sie/er sagen will.
– Es liegt an jeder einzelnen Person, welcher Gewinn aus dem Gruppenbesuch gezogen werden kann, denn in einer Selbsthilfegruppe trägt jede/r die Verantwortung für sich selbst.
Eigene Erfahrungen mitteilen – und keine Ratschläge geben
Hört gut zu und gebt eigene Erfahrungen als “Angebot” weiter. Sprecht in der „ich“-Form, nicht mit “man” oder “wir“.
Beispiele:
– Erfahrung als Angebot: “Wenn ich bemerke, dass sich bei mir eine schwierige Situation zuspitzt, gehe ich 20 Minuten joggen.“
– statt Ratschlag: “Wenn du merkst, dass sich deine Situation zuspitzt, dann geh einfach mal 20 Minuten joggen.”
Störungen haben Vorrang
– Hört auf die Signale des eigenen Körpers und redet darüber
– Wer nicht mehr zuhören kann, beunruhigt, traurig oder wütend ist, sollte das
möglichst bald aussprechen! Die Gruppe unterbricht dann ggf. den Verlauf, um sich diesen Gefühlen zuzuwenden. Dadurch können schwelende Konflikte vermieden und auch bislang unerkannte Probleme offen gelegt werden.
– Inhalte oder Verhaltensweisen, die als störend in der Gruppenarbeit erlebt werden, sollten in der Gruppe besprochen werden, nicht außerhalb
Rückmeldung geben und um Rückmeldung bitten
– Gebt Rückmeldung, wenn euch etwas besonders wichtig erscheint (im Positiven wie im Negativen).
Beispiel: “Ich habe deine Aussage als sehr hilfreich empfunden.”
Beispiel für eine negativ empfundene Situation: “Danke für deine Einschätzung; für mich passt das jedoch nicht.“
Beispiele für Negatives in der Gruppenatmosphäre: “Ich bin irritiert, wenn häufig dazwischengeredet wird.“ „Ich bitte um Beachtung der Redezeit.“
– Bittet um Rückmeldung, wenn ihr euch über euer eigenes Verhalten im Unklaren seid.
Beispiel: „Ich bin irritiert, wenn ich eure Blicke sehe. Bitte gebt mir Rückmeldung, wie meine Äußerung bei euch angekommen ist.“
– Nehmt Rückmeldungen in einer offenen, zugewandten Weise an. Sie müssen nicht kommentiert oder widerlegt werden – und ihr braucht euch vor allem nicht zu entschuldigen!
– Ihr könnt es aber auch ablehnen, eine Rückmeldung zu bekommen
Geduld – mit sich selbst und anderen
d.h. bei der Lösung der eigenen wie der Schwierigkeiten anderer sich unter keinen zeitlichen Druck setzen. Wie Probleme nicht von heute auf morgen entstehen, können sie auch nicht in kurzer Zeit gelöst werden. Daher ist es sehr wichtig, sich und anderen gegenüber Geduld zu entwickeln, auch wenn immer wieder die gleichen Probleme geäußert werden oder sichtbar werden.
Unter Verwendung von
NAKOS Tipps für die Arbeit von Selbsthilfegruppen